Das Zentrum für Psychiatrie in Calw hat auf dem Gelände der bestehenden Klinik eine Forensische Abteilung mit 100 Betten für Patienten nach § 64 StGB errichtet. Diese Betten gliedern sich in eine Aufnahme- und Kriseninterventionsstation sowie 4 Therapiestationen mit jeweils 20 Betten. Jede Station ist in zwei Pflegegruppen mit jeweils 10 Betten aufgeteilt. Beiden Pflegegruppen ist ein Wohn- und Essbereich mit offener Küche zugeordnet. Der Standort für einen Neubau der Forensischer Abteilung liegt einerseits peripher zu den Pflege- und Untersuchungsbereichen der bestehenden Klinik und kann andererseits auf dem kurzen Wege an die Ver- und Entsorgungsbereiche, Arbeitstherapie mit unterirdischen Gängen angebunden werden. Der Standort ist durch das, in nordöstlicher Richtung, stark abfallende Gelände von den sonstigen Klinikbereichen nicht einsehbar. Im Bezug auf die Topographie, die Himmelsrichtung und die Sicherheitsbelange der Pflegebereiche wurde ein 4-geschossiger Kreuztypus entwickelt. In den 3 oberen Ebenen sind hauptsächlich die Pflegebereiche, in der untersten Ebene allgemeine Therapie-, und Schulungsräume und im Hang eingeschoben eine Sporthalle untergebracht. Die stationsnahen Therapie- und Behandlungsräume sind quer zum Hang angeordnet um dadurch gesicherte Höfe die Freianlagen zu bilden. Das gestalterisches Ziel war die Schaffung eines therapieunterstützenden Milieus mit offenen Aufenthaltsbereichen ohne auf die hohen Anforderungen an Sicherheit verzichten zu müssen. Auch das äußere Erscheinungsbild der Fassaden zeigt einen Gebäudetypus eines Hotels oder Pflegeheims statt eines des Maßregelvollzugs. Das Fenster (ohne Vergitterung) oder der obere Attikaabschluss zeigen die Erfüllung der Sicherheitsanforderungen mit architektonischen Mitteln.